Bei der Verwaltung von Firewall-Regeln ist es wichtig zu verstehen, in welcher Reihenfolge die Regeln angewendet werden. Die Firewall prüft eingehende Verbindungen der Reihe nach gegen Ihre Liste von Regeln - von oben nach unten. Sobald eine Regel zutrifft (d.h. alle Kriterien wie IP, Port, Protokoll passen zum eingehenden Paket), wird die definierte Aktion ausgeführt (z.B. ACCEPT = erlauben oder DENY = verwerfen) und alle darunterstehenden Regeln werden ignoriert. Trifft keine Ihrer definierten Regeln auf ein Paket zu, wird dieses standardmäßig blockiert (verworfen).
Was bedeutet das für Sie als Benutzer?
Vor allem, dass die Reihenfolge Ihrer Regeln Einfluss hat. Sie können die Priorität der Regeln in ISPConfig direkt über die Pfeil-Buttons neben den Regeln verändern.
Beispiel: Angenommen, Sie haben ganz oben in der Liste eine Regel stehen, die Ihrer eigenen IP-Adresse sämtliche Ports erlaubt. Wenn Sie weiter unten zusätzlich eine Regel anlegen, die Port 8080 sperren soll, dann wird diese Sperr-Regel nie wirksam. Ihre IP hat durch die obere Regel bereits Zugriff auf alles und die Firewall prüft die darunterliegenden Regeln gar nicht mehr.
Als Faustregel sollten spezifischere Regeln (z.B. eine Regel, die Port 8080 nur für bestimmte IPs erlaubt) oberhalb von allgemeineren Regeln stehen. Überlegen Sie also beim Hinzufügen oder Anpassen von Regeln, ob die Position in der Liste korrekt ist. Passen Sie die Reihenfolge an, falls nötig, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.