Verschiedene Bildformate unterstützen Bildkompression unterschiedliche. Man unterscheidet grundsätzlich verlustfreie und verlustbehaftete Formate. Außerdem gibt es neuere Formate, die beide Modi unterstützen. Nachfolgend finden Sie die wichtigsten aktuellen Formate und ihre Eigenschaften:
Verlustfreie Kompression
Bildformate, die verlustfreie Kompression unterstützen, haben den Vorteil, dass sie den Inhalt der Bilder in allen Details reproduzieren. Das Prinzip der Bildkompressionen basiert in diesem Fall darauf, dass Redundanzen erkannt und entfernt werden. Das ist vor allem bei professionellen Anwendungen mit farblichen Abstufungen wichtig. So lässt sich der Werteverlust in der Qualität vermeiden.
PNG
Unterstützt verlustfreie Kompression und Alphakanal (Transparenz). Die PNG-Kompression arbeitet vollständig verlustfrei und erreicht oft gute Kompressionsraten bei Grafik- und Logo-Bildern. PNG eignet sich besonders für Bilder mit wenigen Farben, scharfen Kontrasten, Text oder Logos. Es kann über 16Millionen Farben darstellen und bietet bis zu 16 Bit Alphakanal (üblich sind 8 Bit). Nachteilig ist, das PNG bei detailreichen Fotos keine so starke Reduktion wie JPEG erzielt.
GIF
Ebenfalls verlustfrei (LZW), aber auf eine Farbpalette von maximal 256 Farben beschränkt. GIF unterstützt Animationen, eignet sich aber heute vor allem für einfache Grafiken, Icons oder sehr kleine Animationen. Farbverläufe oder Fotos wirken bei GIF gröber (Dithering). Für komplexe Farbfotos ist GIF ungeeignet, es wird daher meist durch modernere Formate oder durch APNG/WebP-Animationen ersetzt.
Verlustbehaftete Kompression
Bei der verlustbehafteten Datenkompression wird sich die Wahrnehmung der Menschen zunutze gemacht. Kleine Änderungen an der Farbe sind für das bloße Auge nicht sichtbar, da das Empfinden von Farben eingeschränkt ist. Ein geringer Informationsverlust im Bild wird also überhaupt nicht bemerkt, solange die Qualität der Bildinhalte angemessen bleibt. Wählt man den Kopressionsgrad jedoch zu hoch, können unschöne Artefakte im komprimierten Bild entstehen. Daher ist es ratsam, getroffene Einstellungen je nach Bildinhalt anzupassen und komprimierte Bilder zu prüfen.
JPEG (JPG)
Weit verbreitet für fotografische Bilder. JPEG unterstützt bis zu 16,7 Millionen Farben und verwendet eine verlustbehaftete Kompression (blockbasierte DCT). Sehr starke Kompression (Faktoren >10) sind möglich, wobei man bei höheren Kompressionsstufen sichtbare Artefakte in Kauf nimmt. JPEG ist nach wie vor die erste Wahl bei Fotos, wenn Dateigröße und Ladezeit wichtig sind. Moderne Geräte nutzen oft auch HEIF/HEIC, ein auf dem HEVC-Codec basierendes Format, das bessere Kompression als JPEG bietet und auf vielen Smartphones Standard ist (auf Websites noch eingeschränkt unterstützt). Weniger relevant für Web sind JPEG 2000 oder JPEG XR. Diese bieten Verbesserungen wie Tile- und Wavelet-Kodierung, konnten sich aber im Web-Umfeld wegen eingeschränkter Unterstützung bisher nicht durchsetzen.
Weitere Formate
Für fotografische Bilder ohne Qualitätsverlust (z.B. im Druck) nutzt man eher TIFF oder RAW-Formate. Diese übersteigen aber den Rahmen des Web-Einsatzes. Das Ziel im Web ist in der Regel, JPEG-ähnliche Bilder mit möglichst wenig Verlust auszuliefern.
Moderne Formate (verlustbehaftet und verlustfrei)
WebP
Ein von Google entwickeltes Format (2010), das sowohl lossy als auch lossless Kompression unterstützt. WebP bietet seine sehr gute Komprimierung (häufig deutlich kleinere Dateien als JPEG oder PNG bei vergleichbarer Qualität). Es unterstützt Alphatransparenz und Animationen (sowohl verlustfrei als auch verlustbehaftet möglich). WebP wird heute von allen modernen Browsern unterstützt (Chrome, Firefox, Safari, Edge, Opera). Weltweit sind bereits über 95% der Browser mit WebP kompatibel. Damit ist WebP die etablierte Alternative für schnelle Webseiten mit durchgehend guter Unterstützung.
AVIF
Ein sehr neues, offenes Format (2019, basierend auf dem AV1-Videocodec). AVIF erreicht bei hohen Kompressionsraten eine deutlich bessere Bildqualität als JPEG oder WebP. Es unterstützt 10- oder 12-Bit-Farbtiefe, verlustfreie und verlustbehaftete Kompression, Alphakanal und Animation. In Tests sind AVIF-Dateien oft 20-30-% kleiner als entsprechende WebP-Dateien bei vergleichbarer Qualität. Nachteil: Die Kodierung und Decodierung ist rechenintensiver und die Unterstützung war anfangs nicht universal. Stand 2025 unterstützen aber alle großen Browser (Chrome, Firefox, Edge, Safari) neuere AVIF-Versionen. Bei Bedarf muss man jedoch noch via <picture>-Element Fallbacks für ältere Browser vorsehen. AVIF gilt als zukunftsweisend für beste Qualität bei minimaler Dateigröße.
JPEG XL
Ein lizenzfreier Standard (ISO 18181) aus demJPEG-Komitee. JPEG XL kann verlustfrei und verlustbehaftet arbeiten und verspricht sehr hohe Effizienz. In Studien übertrifft JPEG XL etwa JPEG, JPEG 2000 und WebP in Qualität bzw. Kompressionsrate. Besonders bei sehr hoher Qualität oder sogar verlustloser Speicherung bietet JPEG XL leichte Vorteile gegenüber AVIF. Derzeit ist JPEG XL allerdings kaum im Browser einsetzbar: Nur Safari (sehr neueste Version) unterstützt es nativ, bei Chromium/Chrome ist eine Erweiterung nötig, in Firefox muss man Flags setzen. Daher wird JPEG XL als Webformat 2025 noch nicht empfohlen, eignet sich aber für professionelle Anwendungen, Archivierung und Druck.