Passwortstrategien für mehr Sicherheit
Dunkler Hintergrund; auf der rechten Seite transparent, darunter Grafik von einer Hand, die auf einen virtuellen Bildschirm tippt, auf diesem abgebildet ein Schutzschild mit Vorhängeschlosssymbol; Headline in grün: Passwort-Pannen vermeiden; Subheadline in weiß: Tipps für stärkere Passwörter

Passwortstrategien für mehr Sicherheit

Am 01. Februar war der jährliche „Change Your Password Day“. Eine gute Gelegenheit, um einen Blick auf die Sicherheit Ihrer Passwörter zu werfen.

Eine Bitkom-Umfrage unter 1.021 Internetnutzern ab 16 Jahren zeigt alarmierende Ergebnisse über den sorglosen Umgang mit Passwörtern: Ein Drittel der Befragten nutzt dasselbe Passwort für mehrere Dienste, während ein Viertel bewusst einfache Passwörter wählt, weil diese leicht zu merken sind.

Aus Sicht von IT-Sicherheitsexperten ein Fiasko und ein Einfallstor für Kriminelle. Um dem bösen Erwachen vorzubeugen, geben wir Ihnen mit diesem Beitrag einige nützliche Tipps an die Hand, um Ihre Passwörter stärker zu machen.

Die beliebtesten Passwörter

In der digitalen Welt von heute sind Passwörter der Schlüssel zu unserem virtuellen Leben. Sie schützen unsere persönlichen Daten, Finanzinformationen und Geschäftsanwendungen. Dennoch gehört "123456" neben dem Geburtstag des Kindes oder dem Namen des Haustiers nach wie vor zu den beliebtesten Passwörtern.

Die Gefahren einfacher und mehrfach genutzter Passwörter

Die Verwendung desselben Passworts für verschiedene Konten erhöht das Risiko, dass Kriminelle bei einem Datenleck gleich auf mehrere Konten zugreifen können. Das macht es Angreifern leicht, sich in persönliche und geschäftliche Konten einzuloggen.
Ein bekanntes Beispiel ist der Angriff auf LinkedIn vor einigen Jahren, bei dem die Passwörter von Millionen Nutzern in die Hände von Kriminellen fielen. Viele Nutzer verwendeten diese Passwörter auch für andere Dienste, was weitreichende Folgen hatte: Angreifer hatten plötzlich nicht nur Zugriff auf LinkedIn-Profile, sondern auch auf E-Mails, Bankkonten und weitere Plattformen.
Allerdings erhöht es die Sicherheit kaum, bei der Passwortvergabe nur einige Zeichen zu ändern.

Mit einfachen Passwörtern wie „123456“ oder „password“ begibt man sich ebenfalls in große Gefahr, da diese zu den ersten Kombinationen gehören, die bei Brute-Force-Angriffen (Angreifer probieren solange Zahlen- und Buchstabenkombinationen aus, bis sie die richtige gefunden haben) ausprobiert werden. Ganz besonders bei zentralen Diensten wie E-Mail-Accounts oder wenn Kontodaten hinterlegt sind, sollten Sie komplexe Passwörter vorziehen.

Maßnahmen für eine bessere Passwortsicherheit

Richtlinien für die Passworterstellung

Eine Kombination aus Wörtern oder Silben mit ungewöhnlicher Groß- und Kleinschreibung mit Zahlen und Sonderzeichen macht es Angreifern deutlich schwerer. Deshalb sollten Sie auf Begriffe mit persönlichem Bezug oder aus Wörterbüchern verzichten. Je länger Ihr Passwort ist, desto schwerer ist es zu knacken. Außerdem sollten Sie Ihre Passwörter in regelmäßigen Abständen ändern, um eine Kompromittierung zu verhindern.

Zusammengefasst

  • Vermeiden Sie einfache und gängige Passwörter.
  • Verwenden Sie für jeden Dienst ein einzigartiges Passwort.
  • Nutzen Sie keine persönlichen Daten in Passwörtern.
  • Vermeiden Sie die Weitergabe von Passwörtern per E-Mail oder SMS.
  • Setzen Sie auf lange, komplexe Passwörter und überprüfen Sie diese regelmäßig mit bekannten Listen kompromittierter Passwörter.

Überblick über Passwörter verschaffen

Ein wesentlicher Schritt zur Verbesserung der Passwortsicherheit ist es, sich einen Überblick über die eigenen Passwörter zu verschaffen. Beginnen Sie damit, alle Dienste und Konten zu identifizieren, die ein Passwort erfordern. Listen Sie alle Accounts auf und überprüfen Sie, ob für jeden ein einzigartiges und starkes Passwort verwendet wird. Falls nicht, aktualisieren Sie die Passwörter. Hierbei kann ein Passwortmanager helfen.

Auch sollten Sie regelmäßig überprüfen, ob Ihre Passwörter in Datenlecks verwickelt waren. Vermeiden Sie außerdem, Passwörter in unsicheren Formaten abzuspeichern, wie z.B. in Notizbüchern oder unverschlüsselten Dateien auf dem Computer.

Das Ziel ist es, ein aktuelles und gesichertes Verzeichnis Ihrer Passwörter zu haben, das es Ihnen ermöglicht, schnell auf Veränderungen in der Datensicherheit reagieren zu können, und das Ihnen langfristig einen sicheren und bequemen Zugang zu Ihren digitalen Konten bietet.

Passwortmanager

Da es nahezu unmöglich ist, sich eine Vielzahl komplexer Passwörter zu merken, kommt der Einsatz von Passwortmanagern ins Spiel. Diese Programme speichern Passwörter verschlüsselt und ermöglichen den Zugriff über ein (möglichst starkes) Master-Passwort oder biometrische Merkmale. Dadurch können Benutzer einzigartige Passwörter speichern, ohne diese im Kopf behalten zu müssen – ein wesentlicher Schutzmechanismus gegen unbefugten Zugriff.

Ein Passwortmanager kann nicht nur helfen, alle Passwörter sicher an einem Ort zu speichern, sondern auch dabei unterstützen, Passwörter regelmäßig zu aktualisieren und zu verwalten. Diese Tools bieten oft Funktionen wie die Generierung starker Passwörter, die Erkennung von doppelten Passwörtern und Benachrichtigungen, wenn Passwörter gealtert oder kompromittiert sind.

Zwei-Faktor-Authentfizierung

Wo immer möglich, sollten Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung einrichten. Neben dem Passwort wird ein zusätzlicher Code benötigt, der beispielsweise über eine App auf dem Smartphone generiert wird. Diese Methode erhöht die Sicherheit erheblich, da Angreifer nicht nur das Passwort, sondern auch den Zugang zum zweiten Gerät benötigen.


 

Die Gewährleistung der Passwortsicherheit beginnt mit der Sensibilisierung und Implementierung guter Praktiken. Unternehmen müssen diese Grundlagen nicht nur für ihre Mitarbeiter, sondern auch auf Managementebene etablieren, um ein sicheres Unternehmensumfeld zu gewährleisten.

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